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- Warum Wachstumshormon (GH) wichtig ist
- Typische Laborwerte – Was die Zahlen bedeuten
- Typische Tests zur Bestimmung von GH
- Häufige Ursachen für abnormale Werte
- Was Sie bei Laborwerten beachten sollten
- Zeitpunkt der Blutabnahme – Morgenstunden sind meist repräsentativ.
- Ernährung & Bewegung – Diese können kurzfristig die GH-Spiegel beeinflussen.
- Medikamenteneinnahme – Einige Medikamente (z. B. Kortikosteroide) hemmen die GH-Freisetzung.
- Wann sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen?
- Anhaltende Wachstumsverlangsamung bei Kindern
- Plötzliche Körperveränderungen (Vergrößerung von Händen/Zehen, Gesicht) im Erwachsenenalter
- Körperliche Beschwerden wie Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden oder Müdigkeit, die mit GH-Störungen in Zusammenhang stehen könnten
- Fazit – Die richtige Interpretation Ihrer Blutwerte
- Produktion: Die Hirnanhangdrüse in der Hypophyse produziert GH, dessen Freisetzung von einer Reihe neurohormonaler Signale gesteuert wird.
- Wirkungsweise: GH bindet an spezifische Rezeptoren auf Zellen und aktiviert intrazelluläre Signalwege, die das Zellwachstum und die Proteinsynthese fördern.
- Dosis & Verabreichung: In der klinischen Praxis wird HGH in subkutaner oder intramuskulärer Form verabreicht. Die Dosierung variiert je nach Indikation und Alter des Patienten.
- Altersgrenze: Der Einsatz von Wachstumshormonen ist nicht ausschließlich an ein bestimmtes Alter gebunden, jedoch gibt es klare Richtlinien für die Anwendung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In der Regel wird HGH erst dann verabreicht, wenn das Wachstumskliff (der Zeitraum bis zum Abschluss des Knochenwachstums) noch aktiv ist oder wenn eine spezifische medizinische Indikation vorliegt.
- Zulassung: In vielen Ländern sind HGH-Produkte für die Behandlung von bestimmten Defizit-Störungen und seltenen Erkrankungen zugelassen, wie z.B. das Wachstumshormondefizit bei Kindern, das Prader-Willi-Syndrom oder bestimmte Formen der Primärinsuffizienz der Hypophyse.
- Wachstumshormondefizit (GHD) bei Kindern: Kinder mit einem Mangel an HGH zeigen eine verzögerte Wachstumsrate, niedrige Körpergröße, ein langes Gesicht, geringe Muskelmasse und oft ein erhöhtes Risiko für metabolische Störungen.
- Prader-Willi-Syndrom: Bei dieser seltenen genetischen Erkrankung führt ein Mangel an Wachstumshormon zu einer verminderten Muskelkraft, einem erhöhten Körperfettanteil, Wachstumsverzögerungen und häufig auch zu Verhaltensproblemen wie Hyperphagie (übermäßiger Appetit).
- Primäre Hypophyseninsuffizienz: Patienten mit einer Unterfunktion der Hirnanhangdrüse leiden unter niedrigen HGH-Spiegeln, was zu Wachstumslängseln bei Kindern und zu Müdigkeit, Schwäche sowie einer gestörten Glukoseregulation bei Erwachsenen führen kann.
- Langerhans-Cell-Hyperplasia (HSH): Bei dieser Erkrankung ist das Hormon nicht ausreichend, um die Knochen- und Muskelentwicklung zu unterstützen. Symptome sind oft Wachstumsverzögerungen, niedrige Körpergröße und eine erhöhte Anfälligkeit für Knochenerkrankungen.
- Idiopathische Hypoplasie der Hypophyse: Diese seltene Erkrankung kann mit einer fehlenden oder reduzierten Produktion von HGH einhergehen. Typische Symptome sind Wachstumsverzögerung, niedrige Körpergröße und häufig auch eine verminderte Muskelkraft.
Parameter | Normbereich (männlich) | Normbereich (weiblich) | Bedeutung |
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GH-Spiegel | <1 µg/L | <1 µg/L | Niedrig → Wachstumsprobleme; hoch → Akromegalie, selten. |
IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) | 90–300 ng/mL | 90–300 ng/mL | Spiegel spiegelt langfristige GH-Aktivität wider. |
IGFBP-3 | 1,8–4,5 g/L | 1,8–4,5 g/L | Bindungsprotein; reguliert IGF-1-Verfügbarkeit. |
> Hinweis: Werte variieren je nach Labor und Tageszeit (GH ist pulsierend).
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Test | Ziel | Ablauf |
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Stimulationstests (GHRP-2, Arginin) | GH-Freisetzung prüfen | Medikamente injiziert; Blutproben in 0–120 min abgenommen. |
Unterdrückungstests (Glukose, Insulin) | Diagnose von Akromegalie | Glukose/Insulin verabreicht; GH sollte sinken – bei Akromegalie bleibt es hoch. |
IGF-1 & IGFBP-3 Messungen | Langzeit-GH-Status | Einmalig, einfach zu interpretieren. |
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Ursache | Typische Befunde | Therapieoptionen |
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GH-Defizienz (Kinder) | Niedrige GH & IGF-1 | Recombinant GH-Therapie, Wachstumshormon-Ersetzen. |
Akromegalie | Hohe GH & IGF-1; Unterdrückungstest negativ | Operation, Radiotherapie, Somatostatin-Analoga. |
Gleichgewichtsschwankungen (Stress, Schlaf) | Fluktuierende Werte | Lebensstil-Anpassungen, regelmäßige Messung. |
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Wachstumshormone werden häufig als Therapieoption für verschiedene medizinische Zustände eingesetzt und sind ein Thema von großem Interesse, besonders wenn es um die Frage geht, bis zu welchem Alter man diese Hormone noch sicher verwenden kann. In diesem Text beleuchten wir zunächst das Wachstumshormon selbst, danach geben wir einen schnellen Überblick über den Hormonstoff GH (Humanes Wachstumshormon) und schließlich erläutern wir, welche Krankheiten mit dem Einsatz von Wachstumshormonen verbunden sind und welche Symptome dabei auftreten können.
Wachstumshormon
Das Wachstumshormon, auch als Humanes Wachstumshormon (HGH) bekannt, ist ein Peptidhormon, das in der Hirnanhangdrüse produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wachstums von Knochen und Muskeln, reguliert den Stoffwechsel von Fett, Protein und Kohlenhydraten und unterstützt die Zellregeneration. Bei Kindern und Jugendlichen sorgt es für normales Wachstum und Entwicklung. In Erwachsenen wirkt das Hormon vor allem auf den Stoffwechsel und die Regenerationsfähigkeit des Körpers.
GH – Auf einen Blick
Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Punkte zum Humanen Wachstumshormon:
Der Einsatz von Wachstumshormonen ist in der Regel auf medizinisch indizierte Erkrankungen beschränkt. Die wichtigsten Krankheitsbilder und die damit verbundenen Symptome sind:
Insgesamt gilt: Der Einsatz von Wachstumshormonen ist stark reglementiert und erfolgt ausschließlich bei klar definierten medizinischen Indikationen. Die Altersgrenze für eine sichere Anwendung hängt dabei von den spezifischen Erkrankungen und dem individuellen Wachstumsstatus ab, wobei Kinder bis zum Abschluss des Knochenwachstums (in der Regel bis zur Mitte zwanziger Jahre) behandelt werden können, wenn die klinische Situation dies erfordert.